Bei all den Herausforderungen rund um Klima, Artenvielfalt und Energiewende gibt es Fortschritte, die Mut machen. 2025 zeigt: Überall auf der Welt entstehen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft und gesunde Ökosysteme auf unserem Planeten.
Zehn Good News aus diesem Jahr machen sichtbar: Der Wandel ist in vollem Gange.
1. Australien schützt über die Hälfte seiner Meeresgebiete
Australien hat ein historisches Paket geschnürt: 52 % der nationalen Gewässer wurden zu Schutzgebieten erklärt. Damit ist eines der größten marinen Schutznetzwerke der Welt entstanden. Einzigartige Ökosysteme – von Seegraswiesen bis zu Korallenriffen – und sensible Arten sollen so dauerhaft bewahrt werden. Nächstes Ziel: 30 % der Gewässer bis 2030 als „streng geschützt“ ausweisen (Gebiete, in denen extraktive Tätigkeiten wie Fischerei und Ressourcennutzung verboten sind).
2. Niederlande: „Tegelwippen“ lässt Städte atmen
Der niederländische Städtewettbewerb „Tegelwippen“ ist zum nationalen Trend geworden. Städte und Bürger reißen Hunderttausende Pflastersteine heraus und ersetzen sie durch Grünflächen, Büsche und kleine Regenwassergärten. Diese Entsiegelung fördert die urbane Biodiversität, wirkt Überflutungen entgegen und macht Städte widerstandsfähiger gegen Hitzeperioden.
3. Indien erreicht Rekord bei neuen Solaranlagen
Indien baut seine Vorreiterrolle mit einem neuen Rekord aus: In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden 29,5 Gigawatt neue Photovoltaikleistung installiert. Insgesamt kommt Indien auf 130 Gigawatt. Der Solarboom sorgt für günstigeren Strom, verbessert die Energieunabhängigkeit und schafft Arbeitsplätze – ein starkes Signal für den globalen Ausbau erneuerbarer Energien.
4. Plastiktüten-Verbot zeigt Wirkung
Eine Studie aus den USA belegt: Gebühren und Verbote für Einweg-Plastiktüten reduzieren den Plastikmüll an Stränden um bis zu 47 %. Selbst kleine Maßnahmen, wie eine geringe Gebühr, wirken messbar. Ein klarer Nachweis: Politische Eingriffe können im Alltag schnell zu weniger Plastik in der Natur führen.
5. Tschechien: Biber bauen Dämme und retten damit ein Ökosystem
In Tschechien haben Biber Anfang des Jahres ganz eigenständig Dämme errichtet – genau dort, wo eigentlich menschliche Planung vorgesehen war. Die nagenden Ingenieure stabilisieren das Feuchtgebiet, verbessern die Wasserqualität, fördern die Biodiversität und sparen dem Staat mehr als eine Million Euro Baukosten.
6. Kenia erreicht über 90 % erneuerbaren Strom
In Kenia stammen bereits mehr als 90 % der Stromproduktion aus Wind, Sonne und Erdwärme – und der Ausbau erneuerbarer Energien nimmt weiter Fahrt auf. Mit ambitionierten Klimazielen plant das Land, bis 2035 vollständig auf nachhaltigen Strom umzusteigen. Parallel dazu erlebt die Elektromobilität einen Aufschwung, vor allem dank der zunehmenden Verfügbarkeit von Solarenergie.
7. Kalifornien: Verpflichtende Klimakurse an Universitäten
Ein zukunftsweisender Schritt kommt aus den USA: An der Universität von San Diego sind verpflichtende Klimakurse gestartet. Die Botschaft: Klimakompetenz gehört zur Allgemeinbildung – egal ob man Ingenieurwesen, Medizin, Jura oder Kunst studiert. Und die Universität von San Francisco führt einen Kurs zur Klimagerechtigkeit für alle neuen Studierenden ein.
8. Solar Grazing: Schafe als Landschaftspfleger für Photovoltaikparks
Immer mehr Länder setzen auf eine clevere Doppelnutzung: Schafe pflegen Solarparks, indem sie Gras und Sträucher kurz halten. Das reduziert den Einsatz von Maschinen, fördert Biodiversität und schafft Einkommensquellen für Landwirte. „Solar Grazing“ hat sich mittlerweile in den USA, Australien und mehreren EU-Staaten etabliert.
9. Holz unter der Erde als einfache Klimawaffe gegen die Erwärmung
Ein Forschungsteam der Cornell University hat herausgefunden: Wird Holzabfall aus bewirtschafteten Wäldern vergraben, lässt sich eine enorme Menge CO₂ langfristig binden. Konkret könnten so in den nächsten 76 Jahren zwischen 770 und 937 Gt CO₂ aus der Atmosphäre entfernt werden – das entspricht einer globalen Abkühlung von bis zu 0,42 °C.
10. Mexiko feiert das Comeback des Jaguars
In 14 Jahren ist die Zahl der Jaguare in Mexiko um fast ein Drittel auf 5.326 Tiere gestiegen – dank gezielter Schutzmaßnahmen und Schutzgebieten. Der Jaguar gehört in Mexiko zu den gefährdeten Tierarten; Ziel ist es, die Raubkatze bis 2040 von der Liste der bedrohten Arten streichen zu können. Jaguar „Zayu“ ist übrigens eines der drei Maskottchen der Fußball-WM 2026 in Nordamerika.














