Adrenalin, Alpenpanorama und Ingenieurskunst in luftiger Höhe
Es gibt tausend und eine Art, die Berge zu erleben: von der Stille beim Wandern auf einsamen Pfaden bis hin zu adrenalingeladenen Abenteuern an steilen Felswänden. Unsere neue Serie „Auf dem Damm gekommen“ richtet sich an alle, die draußen zu Hause sind, und führt zu den großen Wasserkraftwerken von Alperia sowie den Aktivitäten rundherum.
Die erste Etappe: Die Klettersteige am Nevesstausee – ein vertikales Erlebnis direkt an der Staumauer.
95 Meter hoch ragt die Kuppelstaumauer von Neves vor drei der höchsten Gipfel der Zillertaler Alpen auf. Dahinter glitzert ein klarer Bergsee, in dem sich die imposante Bergkulisse spiegelt. Die in den 1960er-Jahren errichtete Mauer ist mehr als nur ein technisches Meisterwerk: Sie steht heute sinnbildlich für das harmonische Zusammenspiel von Technik und Natur. Der Damm versorgt das Kraftwerk Lappach mit Wasser und liefert saubere Energie für das gesamte Territorium.
Mittendrin ziehen sich zwei Klettersteige über die Staumauer: der spektakuläre Nevesstausee Klettersteig und der verspieltere Regenbogen Klettersteig, einer schwierig, der andere moderat. Beide bieten ein außergewöhnliches Erlebnis: Klettern nicht an Felsen, sondern an einem menschengemachten Bauwerk.
Die anspruchsvollere Variante führt senkrecht an der Staumauer empor – mit Passagen über schmale Stege, ausgesetzte Querungen bis zum Panoramasteg über dem See. Der Schwierigkeitsgrad steigt Schritt für Schritt, das Highlight ist ein Überhang kurz vor dem Ziel. Zahlreiche Eisenklammern und Griffe erleichtern die Bewegung auf der ungewohnten Oberfläche.
Wer es etwas weniger technisch mag, ist auf dem leichteren Regenbogen Klettersteig richtig. Über gestufte Felsabschnitte und eine geneigte Wand mit Kunstklettergriffen geht es bis zur eindrucksvollen Hängebrücke am Ende.
Der Einstieg zu den Klettersteigen liegt am Fuße des Nevesstausees. Die Anfahrt erfolgt über Toblach im Pustertal durchs Ahrntal bis ins Mühlwalder Tal. Der Staudamm ist schon von der Zufahrtsstraße aus gut zu sehen, Parkplätze sind vorhanden. Von dort sind es nur fünf Gehminuten bergab zum Einstieg.
Technik trifft Natur: Die Geschichte hinter den Klettersteigen
Der Nevesstaudamm liegt in der Gemeinde Mühlwald im gleichnamigen Tal, einem Seitental des Tauferer Ahrntals. Er bildet das Herzstück eines für das Territorium zentralen Wasserkraftwerks. Der auf 1.860 Metern gelegene Stausee fasst mehr als 15 Millionen Kubikmeter Wasser aus einem über 32 km² großen Einzugsgebiet. Über einen 5 km langen Tunnel und eine Druckrohrleitung gelangt das Wasser ins Kraftwerk Lappach, wo moderne Turbinen und Generatoren es in Strom verwandeln, der ins Hochspannungsnetz eingespeist wird.
2011 und 2012 wurde die Anlage umfassend modernisiert: Turbinen, Generatoren, Transformatoren und Automatisierungssysteme wurden mit modernster Technik ersetzt, die Effizienz und Sicherheit somit erhöht. Auch die Staumauer selbst wurde verstärkt: Alperia finanzierte den Bau einer Schutzmauer gegen mögliche Erdrutsche und sichert so langfristig die Stabilität der Anlage.
Diese Verbindung von Natur und Technik macht den Staudamm von Neves und das Kraftwerk Lappach zu einem Vorzeigemodell für nachhaltige Energiegewinnung – eingebettet in eine selten schöne Alpenkulisse, die dank der Klettersteige auch sportlich erlebbar wird.
Wenn Energie zum Abenteuer wird
Mit „Auf dem Damm gekommen“ zeigen wir, wie aus Energie Erfahrung wird: ein Zusammenspiel aus Sport, Natur und Technik – Schritt für Schritt, Griff für Griff. Der Klettersteig von Neves ist nur der Anfang. Er zeigt, wie große Ingenieurleistungen zu neuen Abenteuerschauplätzen werden und die Berge aus ganz neuen Perspektiven erlebbar machen.
Und es geht weiter: In der nächsten Folge nehmen wir euch mit zum Zufrittstausee in Hintermartell in den Rätischen Alpen, wo eine weitere spektakuläre Kletterarena wartet – ein Ort, an dem Technik und Natur zu einem atemberaubenden Panorama verschmelzen.