Fernüberwachung: der Big Brother der Stromverteilung

Energie
Fernüberwachung: der Big Brother der Stromverteilung

Sie ist rund um die Uhr 7 Tage in der Woche in Betrieb und überwacht das reibungslose Funktionieren der Energienetze, um im Falle von Störungen und Fehlern prompt einzugreifen. Wir reden von der Netzleitstelle: ein echter Big Brother der Energieverteilung, ein riesiges System zur integrierten Überwachung, in dem qualifiziertes Personal mit der Unterstützung hochentwickelter Technologien arbeitet, um eine optimale Verteilung von Nieder-, Mittel- und Hochspannungsstrom und Gas zu gewährleisten.

In Südtirol werden mehr als 9.000 km Stromleitungen samt den dazugehörigen Anlagen und Infrastrukturen von Edyna betrieben, einer Alperia Tochtergesellschaft, die für die Energieverteilung in Südtirol zuständig ist. In der Netzleitstelle nimmt das zweisprachige Personal alle Meldungen entgegen, die telefonisch und über ein automatisiertes System eingehen. Alle Hauptelemente des Netzes sind nämlich mit Einrichtungen ausgestattet, die Anomalien und Störungen erkennen und sie über Glasfaserkommunikation oder Mobilfunkleitungen an die Netzleitstelle weiterleiten. Diese ist in der Lage, die Elemente des Netzes zu steuern, um eine ordnungsgemäße Versorgung der Energie sicherzustellen. Mit Hilfe von Sensoren, die an den Umspannstationen an bestimmten strategischen Punkten des Netzes angebracht werden, ist es möglich, nicht nur eventuelle Störungen in Echtzeit zu ermitteln, sondern auch – außer in besonders schwerwiegenden Fällen – von der Ferne aus einzugreifen, um Störungen in kurzer Zeit zu beheben. In komplexeren Fällen ist hingegen der Einsatz von Technikern vor Ort erforderlich.

 Netzleitstelle Edyna

Was kann eine Störung im Netz und somit einen Stromausfall verursachen? Die Gründe dafür können unterschiedlich sein: von ungünstigen Wetterbedingungen (z. B. Blitzeinschlag während eines Gewitters) über Äste, die auf die Leitungen fallen, bis hin zu äußeren Ursachen oder internen Problemen (z. B. Bruch einer Verbindung). Bei einem Gewitter oder Schneefall erkennt die Netzleitstelle bei großflächigen Stromunterbrechungen zum Beispiel eine ganze Reihe von Alarmsignalen und sorgt dafür, dass die Versorgung wiederhergestellt wird. N.B.: Kein Energiedienstleister schaltet das Verteilernetz während eines Gewitters ab. Die Leitungen bleiben immer in Betrieb, aber wenn ein Stromschlag durch die entstehenden Magnetfelder verursacht wird, kann es zu Fehlern kommen. Jede Störung im Netz wird, wie gesagt, unmittelbar der Netzleitstelle gemeldet und zieht eine sofortige Reaktion nach sich.

Und nicht nur das. Die Netzleitstelle funktioniert wie der Kontrollturm auf einem Flughafen: Sie überwacht die Start- und Landebahn, oder in diesem Fall das Netz, vermeidet Verkehr und Staus und lenkt die Durchfahrt der Flugzeuge – das heißt sie steuert die Spannung, damit es nicht zu Überlastungen oder -spannungen kommt. All das, was von der Netzleitstelle aufgezeichnet wird, muss aufbewahrt und der Regulierungsbehörde für Energie, Netze und Umwelt zur Verfügung gestellt werden, die zahlreiche Kontrollen durchführt, um den ordnungsgemäßen Betrieb des Netzes zu überprüfen. Diese Überprüfung ist an zwei Parameter gebunden: SAIFI und SAIDI. Diese Parameter sorgen dafür, dass Unterbrechungen auf die gleiche Weise erfasst werden: Wenn die von der Regulierungsbehörde festgelegten Grenzen überschritten werden, ist der Betreiber zur Zahlung von Entschädigungen verpflichtet. Wenn diese Grenzen hingegen eingehalten werden, hat er Anrecht auf Anreize, die er für die Verbesserung der Effizienz und der Kontinuität des Dienstes investieren kann.

Dank der Innovation haben sich die Systeme zur Fehlererkennung an den Netzleitungen im Laufe der Zeit weiterentwickelt und verbessert, so dass Probleme und Abhilfemaßnahmen immer schneller erkannt bzw. eingeleitet werden können, was oft über automatische Systeme erfolgt. All dies hat es Edyna ermöglicht, seine Parameter innerhalb der erwarteten Grenzen zu halten und das Ziel der kontinuierlichen Verbesserung konsequent zu verfolgen.

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