Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung: Wohin führt die globale Erwärmung?

Nachhaltigkeit
Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung: Wohin führt die globale Erwärmung?

Heute ist der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung, der jedes Jahr am 13. Oktober anliegt. Das Thema dieses Sensibilisierungstages ist heuer der Zusammenhang zwischen Katastrophen und Ungleichheiten, und zwar unter dem Motto: „Bekämpfung der Ungleichheit für eine resiliente Zukunft“. Es handelt sich dabei um zwei Seiten derselben Medaille: Ungleichheit erhöht die Anfälligkeit für Katastrophen, und Katastrophen treffen die Ärmsten und am stärksten Gefährdeten unverhältnismäßig stark, wodurch sich ihre Lage weiter verschlechtert.

„Unsere Welt wird an mehreren Fronten von einem Sturm heimgesucht. Angefangen bei einer kurzfristigen globalen Wirtschaftskrise. Die Aussichten sind düster: Wir sehen zunehmende Ungleichheiten und eine sich rasch ausbreitende Krise der Lebenshaltungskosten, Unterbrechungen der Lieferketten und eine Energiekrise. Steigende Preise. Die Inflation zieht auch die Zinssätze in die Höhe, und die Verschuldung betrifft die am meisten gefährdeten Länder“, so UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Um die Anfälligkeit für Katastrophen einzuschränken, müssen all diese Aspekte berücksichtigt werden. Andernfalls, so warnen Experten, werden bis zum Jahr 2030 weitere 37,6 Millionen Menschen wegen der Auswirkungen von Klimakatastrophen in extremer Armut leben.

Etwa 75 % der extremen Wetterereignisse sind auf den kohlenstoffbedingten Klimawandel zurückzuführen: der Anstieg der Temperaturen und des Meeresspiegels, extreme Dürren und starke Regenfälle, Wasserkrisen und Verlust der biologischen Vielfalt. All dies sind direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels, die ohne Ausnahme jede Region des Planeten betreffen.

Wohin führt die globale Erwärmung?

Der Weltklimarat (IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change) hat seinen Sechsten Sachstandsbericht zum Klimawandel veröffentlicht, dessen Inhalt alles andere als beruhigend ist: Es wird immer wahrscheinlicher, dass die globalen Temperaturen um 1,5 °C über das vorindustrielle Niveau ansteigen, wodurch wir dem auf der Pariser Klimakonferenz 2015 festgelegten Höchstwert gefährlich nahekommen würden. Bereits heute liegt die globale Erwärmung um 1,1 °C über dem Wert, der zwischen 1850 und 1900 gemessen wurde, was zu häufigeren und intensiveren Extremereignissen führt. Jeder weitere Temperaturanstieg wird diese Situation verschlimmern und die Risiken für die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme verschärfen. Wir sollten nie vergessen, dass diese noch schwieriger zu bewältigen sind, wenn sie zeitgleich mit anderen negativen Ereignissen wie Pandemien oder Konflikten auftreten.

Die weltweiten Treibhausgasemissionen sind aufgrund von nicht nachhaltiger Energienutzung, Landnutzung, Lebensweise sowie Konsum- und Produktionsmustern weiter angestiegen. Eine seriöse, rasche und engmaschige Verringerung der Emissionen könnte jedoch innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte zu einer merklichen Verlangsamung der globalen Erwärmung und auch zu spürbaren Veränderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre führen. Es ist daher zwingend erforderlich, schneller und entschlossener zu handeln, um die Erwärmung auf höchstens 1,5 °C zu begrenzen und die Emissionen in allen Bereichen bis 2030 mindestens um die Hälfte zu reduzieren.

Wir müssen schnell handeln: Das letzte Zeitfenster, das uns zur Verfügung steht, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern, schließt sich rasch.

stop global warming

Gibt es eine mögliche Lösung?

Nach Ansicht der IPCC-Experten ist es unerlässlich, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel mit Aktionen zur Verringerung oder Vermeidung von Treibhausgasemissionen zu koppeln, um einen positiven Wandel zu verstärken. Ein Beispiel: Der Zugang zu sauberen Energien und Technologien verbessert die Gesundheit, insbesondere von Frauen und Kindern; zu Fuß gehen, Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel nutzen verbessern die Luftqualität und sorgen für Gerechtigkeit usw. Wir sprechen daher von einer klimaresilienten Entwicklung.

Nach Ansicht der Autoren des Berichts – der besonders wichtig ist, weil es vor 2030 keine neuen Veröffentlichungen geben wird – wird eine Beschleunigung der Klimaschutzmaßnahmen nur möglich sein, wenn die Finanzmittel erheblich aufgestockt werden. In dieser Hinsicht ist das Engagement von Regierungen, Investoren, Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden entscheidend. Für wirksame und faire Klimamaßnahmen auf globaler Ebene sind koordinierte Maßnahmen der internationalen Zusammenarbeit erforderlich. Außerdem ist alles miteinander verbunden: das Klima, die Bevölkerungen, die Ökosysteme und die Wirtschaft.

Die eigentliche Stütze dieses Wandels ist nicht zuletzt der einzelne Mensch: Ein größeres Bewusstsein für die Risiken und Folgen der Klimakrise kann uns allen helfen, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Der Kampf gegen die globale Erwärmung erfordert gemeinsames Handeln und muss sich auf Ziele stützen, die von möglichst breiten Teilen der Bevölkerung vertreten werden. Nur auf diese Weise kann eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für alle gewährleistet werden.

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