Sie ist eines der zentralen Themen der modernen Arbeitswelt und ein strategischer Schlüssel für die wirtschaftliche Entwicklung von Staaten: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dabei geht es um all jene Maßnahmen, die dazu beitragen, Privat- und Berufsleben so miteinander in Einklang zu bringen, dass die Menschen ihre verschiedenen gesellschaftlichen Rollen bestmöglich ausfüllen können. Alperia hat sich diesem Ziel auch formell verschrieben und bereits 2017 das Audit familieundberuf der Familienagentur der Autonomen Provinz Bozen und der lokalen Handelskammer erhalten. Diese Zertifizierung fördert nicht nur die Vereinbarkeit zwischen beruflichen und familiären Verpflichtungen, sondern zeigt auch auf, wie die Alperia Gruppe auf das Wohl der Mitarbeitenden achtet. Dieses Bewusstsein spiegelt sich in Initiativen und Praktiken wider, die die Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft steigern und somit langfristig zur unternehmerischen Nachhaltigkeit beitragen sollen.
„Wir gehen von der Annahme aus, dass positive familiäre Rahmenbedingungen einen Motivationsschub geben, der sich für das Unternehmen sowohl kurz- als auch langfristig auszahlt“, erklärt Lorenza Avena, Corporate HR & Organisation der Alperia Gruppe, die den Auditprozess begleitet hat. Im Übrigen verschwimmen Familien- und Arbeitszeit in der modernen Gesellschaft zusehends – was bedingt, dass gerade Frauen der Arbeitswelt häufig fernbleiben. Um das zu verhindern (oder dem entgegenzuwirken), gibt es verschiedene Maßnahmen: Smart Working, Elternzeit, Zuschüsse für die Kinderbetreuung, Unterstützung bei der Weiterbildung und vieles mehr. All diese Maßnahmen setzen einen tiefgreifenden kulturellen Wandel voraus: Arbeit muss nicht nur als Tätigkeit, die auf eine Entlohnung abzielt, verstanden werden, sondern genauso als Chance für persönliches und berufliches Wachstum.
Alperia hat sich bereits 2017 auf diesen Weg begeben, als das Unternehmen für sein Engagement zugunsten der Familien mit der Zertifizierung „audit familieundberuf“ ausgezeichnet wurde. Dabei handelt es sich um eine europäische Zertifizierung, die auf den Leitlinien des „european work & family audit“ der deutschen berufundfamilie Service GmbH basiert. Das Audit familieundberuf entwickelt familienfreundliche Maßnahmen in acht Handlungsfeldern: Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Arbeitsort, Personalentwicklung, Information und Kommunikation, Führung, finanzielle Zusatzleistungen und betriebliches Welfare , Service für Familien und das Territorium. Mehr als hundert Südtiroler Unternehmen und Organisationen haben das Zertifikat „audit familieundberuf“ bereits erhalten – ein „Win-Win“, von dem die Einzelnen genauso profitieren wie die Unternehmen. Wie aber läuft das Audit ab? Gemeinsam mit einem Auditor werden maßgeschneiderte, familienfreundliche Maßnahmen im Unternehmen entwickelt. Nach Erhalt der ersten Zertifizierung gibt es – mit jeweils drei Jahren Abstand – zwei Mal eine Rezertifizierung, bei der die Maßnahmen durch eine erneute Überprüfung optimiert und konsolidiert werden. Für Alperia fand die letzte dieser Überprüfungen im November 2024 statt. Dabei wurde das Engagement in Sachen Vereinbarkeit und die Wirksamkeit der eingeführten Maßnahmen bestätigt.
„Die Zertifizierung fußt auf kontinuierlicher Verbesserung und ist inzwischen ein Grundpfeiler unserer Unternehmensphilosophie. Wir sind eine Gruppe, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihres Business stellt, und für uns bedeutet Nachhaltigkeit auch, in die Humanressourcen zu investieren. Wir sind uns bewusst, dass es nicht immer einfach ist, Arbeit und Privatleben zu vereinbaren, vor allem mit Kindern, als Alleinerziehende oder mit pflegebedürftigen Angehörigen. Daher ergreifen wir spezifische Maßnahmen. Insbesondere setzen wir uns dafür ein, sichere Räume und ein Umfeld zu schaffen, in dem alle ihr Talent frei entfalten können. Wir engagieren uns für Chancengleichheit und die Wertschätzung von Diversität; wir stellen sicher, dass jede Person mit ihren Fähigkeiten zum Unternehmenserfolg beitragen kann; wir arbeiten daran, ein motiviertes und zufriedenes Team aufzubauen und hören unseren Mitarbeitenden bei regelmäßigen Gesprächen zu“, erklärt Avena.
Die Maßnahmen, die Alperia umgesetzt hat, um die Vereinbarkeit zu erleichtern, sind zahlreich: flexible Arbeitszeiten mit bis zu acht Tagen Smart Working im Monat, Elternzeit, flexible Teilzeitmodelle, Zuschüsse für Kindertagesstätten und Ferienaktivitäten, Einführung der Urlaubsspende, aber auch eine betriebliche Krankenversicherung und eine Lebens- sowie Langzeitpflegeversicherung. Alperia bietet die Möglichkeit, sich neu zu orientieren und die eigene berufliche Rolle durch Fortbildung und Schulung weiterzuentwickeln. Daneben gibt es Initiativen zur Unterstützung von Diversität und Aktivitäten des betriebsinternen Freizeitclubs, an denen auch Familienangehörige teilnehmen können. Zudem wird ein ständiges Monitoring des Betriebsklimas durchgeführt, unter anderem durch die Teilnahme an der Umfrage Great Place To Work, die es ermöglicht, den Zufriedenheitsgrad der Mitarbeitenden im Blick zu behalten. „Wir haben auch ein sehr aktives Intranet, das den Austausch und die Interaktion zwischen allen Mitarbeitenden der Gruppe fördert. Außerdem haben wir beschlossen, die Qualität der gemeinsamen Pausen zu verbessern, indem wir Bereiche mit Tischen und Bänken geschaffen haben, um das soziale Miteinander zu fördern“, berichtet Lorenza Avena.
Hinzu kommen: ein Programm für Talentmanagement, um Talente zu fördern; ein Sprachkurs im Tandem, um das gegenseitige Sprachverständnis zu fördern und kulturelle Barrieren abzubauen; Wiedereingliederungsgespräche nach längeren Arbeitsunterbrechungen. All dies geschieht umrahmt von einem starken kulturellen Einsatz mit Sensibilisierungskampagnen zu Themen wie Vaterschaft, Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt und Verbesserung der Gleichstellung. Das Bewusstsein, dass das Arbeitsumfeld einen entscheidenden Einfluss auf das Geschehen außerhalb der Bürowände haben kann, ist dabei stets präsent. „Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird von den Mitarbeitenden selbst bestätigt, und oft eilt uns ein guter Ruf voraus, was sich als hervorragendes Instrument zur Gewinnung und Rekrutierung von Talenten erweist“, bestätigt die Expertin.
Das berufliche und persönliche Wachstum des Humankapitals zu unterstützen bedeutet letztendlich, für das Wohl der Menschen, der Familien und der Gemeinschaften zu arbeiten und entscheidend zu Zusammenhalt und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft beizutragen.
