Lieferanten: Eine nachhaltige Lieferkette schaffen

Nachhaltigkeit
Lieferanten: Eine nachhaltige Lieferkette schaffen

Was eine nachhaltige Lieferkette auszeichnet

Die Nachhaltigkeit eines Unternehmens wird auch über seine Lieferkette gemessen, d. h. alle Lieferanten von Produkten und Dienstleistungen, die dem Unternehmen die Durchführung seiner Tätigkeiten ermöglichen. Alperia verwaltet seine Zulieferer mit Hilfe verschiedener Instrumente:

  • Register der Lieferanten: Ein Verzeichnis, in dem die Lieferanten aufgeführt sind, die für die jeweilige Warenkategorie über bestimmte Sozial- und Umweltzertifizierungen wie ISO 14001, ISO 45001 oder EMAS verfügen oder die nachweisen können, dass sie gleichwertige Standards anwenden.
  • Vendor Rating: Ein System zur internen Bewertung strategisch wichtiger Lieferanten auf der Grundlage eines Standardfragebogens, in dem die Qualität der erbrachten Dienstleistung/Leistung, das Sicherheitsniveau und der Grad der ökologischen Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.
  • Ausschreibungen: Für die Lieferungen der Gruppe werden die mit dem Produkt verbundenen Mindestanforderungen an die Nachhaltigkeit anhand vorbestimmter Kriterien bewertet, die der Ausschreibung zugrunde gelegt werden.

Belohnung

Das ist jedoch nicht alles: Alperia ist bei der Bewertung der Nachhaltigkeit noch einen Schritt weitergegangen, da es seit 2023 belohnende Kriterien in Bezug auf ESG-bezogene Ziele in Ausschreibungsverfahren einführt, bei denen der Zuschlag nach dem Kriterium des wirtschaftlich günstigsten Angebots erteilt wird. Lieferanten mit ESG-Ratings werden nämlich mit zwei Punkten belohnt, wodurch auch für andere Lieferanten ein Anreiz geschaffen wird, diese Parameter zu erfüllen.

Statistik

Zusätzlich zu dieser Maßnahme hat Alperia beschlossen, eine Statistik zu erstellen, in der Informationen von allen Zulieferern gesammelt werden, die über eine ESG-Bewertung verfügen oder sich an der Science Based Target Initiative (1) beteiligen. In diesem Fall wird keine Rangliste erstellt, aber der durch die Sammlung von Informationen erstellte Index dient als zusätzliches Sensibilisierungsinstrument in puncto Lieferkette.

Global Compact

Darüber hinaus hat sich Alperia dem Global Compact der Vereinten Nationen angeschlossen, der weltweit größten strategischen Initiative für „Corporate Citizenship“, die Unternehmen dazu ermutigt, einen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Rahmen für die Förderung einer gesunden und nachhaltigen Wirtschaft zu schaffen, die allen die Möglichkeit gibt, an ihren Vorteilen teilzuhaben. Lieferanten, die sich für das Register von Alperia qualifizieren wollen, müssen eine Erklärung zu den Menschenrechten abgeben, in der sie bestätigen, dass sie den Global Compact annehmen. Das Dokument verlangt von Unternehmen und Organisationen, die ihm beitreten, dass sie in ihrem Einflussbereich eine ganze Reihe von Grundprinzipien in Bezug auf Menschenrechte, Arbeitsstandards, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung teilen, unterstützen und anwenden. Alperia hat auch in seine allgemeinen Vertragsbedingungen und in spezifische Verträge eine Menschenrechtsklausel aufgenommen. Die Menschen sind nämlich das eigentliche Herzstück jeder Organisation, und die Achtung der Menschenrechte, sowohl intern als auch extern, ist die Grundlage einer jeden Tätigkeit.

Auf europäischer Ebene

In diese Richtung bewegt sich auch die Europäische Kommission, die am 23. Februar 2022 einen Vorschlag für eine EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Lieferkette vorgelegt hat, mit dem Ziel, die derzeitigen Instrumente (im Wesentlichen „Soft Law“ und „Best Practices“) in echte Verpflichtungen für eine angemessene Sorgfaltspflicht in der Lieferkette umzuwandeln.

Hier war Frankreich beispielsweise Vorreiter: Bereits 2017 verabschiedete es ein Gesetz, das Muttergesellschaften und Auftragnehmer mit mehr als 5.000 Beschäftigten im Land oder mehr als 10.000 Beschäftigten in Frankreich und im Ausland dazu verpflichtet, einen „Überwachungsplan“ zu erstellen, der darauf abzielt, „Risiken zu erkennen und schwerwiegende Verletzungen der Menschenrechte und Grundfreiheiten zu verhindern“, die sich aus der Tätigkeit des Unternehmens, seiner Tochtergesellschaften, Zulieferer oder Subunternehmer ergeben können.

Im Jahr 2021 erließ Norwegen ein neues Transparenzgesetz, das Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 6,5 Millionen und durchschnittlich 50 Beschäftigten verpflichtet, eine Sorgfaltsprüfung durchzuführen, um potenziell negative Auswirkungen auf die grundlegenden Menschenrechte und Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette zu ermitteln.

In Deutschland schließlich trat 2023 das Gesetz zur Sorgfaltspflicht in der Lieferkette in Kraft, das derzeit für Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten gilt, aber ab 2024 auf Unternehmen mit mindestens 1.000 Beschäftigten ausgeweitet wird.

Die Vorteile

Die Gründe, die Unternehmen dazu bewegen sollten, ein nachhaltiges Management ihrer Lieferkette zu bevorzugen, sind vielfältig. Der regulatorische Aspekt ist zwar wichtig, um den Wandel zu beschleunigen, aber sicherlich nicht der wichtigste. Ins Spiel kommen nämlich wirtschaftliche Vorteile, da eine nachhaltige Lieferkette dazu beiträgt, Risiken und Ineffizienzen zu verringern, ökologische Vorteile, weil Klimarisiken durch die Annahme von Nachhaltigkeitsstrategien gemildert werden, und soziale Vorteile, um gesunde und sichere Arbeitsbedingungen für alle Beteiligten zu gewährleisten, was letztendlich den Ruf nachhaltigkeitsbewusster Unternehmen auch verbessert.

 

(1) Die SBTs (Science-Based Targets = wissenschaftlich fundierte Ziele) sind mess- und umsetzbare Reduktionsziele für Unternehmen und Organisationen, die mit den Klimazielen des Übereinkommens von Paris übereinstimmen und von der Science Based Targets initiative (SBTi) überprüft werden. Sie konzentrieren sich somit auf die Menge der Emissionen, die reduziert werden müssen, um die Ziele des Pariser Abkommens (Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C) zu erreichen. Der im Oktober 2021 eingeführte Netto-Null-Standard bietet Unternehmen ebenfalls einen wissenschaftlich fundierten Rahmen für die Festlegung ehrgeiziger und konkreter Klimaziele mit dem langfristigen Ziel von Netto-Null-Emissionen.

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